Therapieformen


Canadian Model of Occupational Performance (CMOP)

Bei diesem Konzept werden mit Eltern und Kind Problemsituationen aus den Bereichen Selbstversorgung, Kindergarten/Schule und/oder Freizeit herausgefiltert. Gemeinsam wird festgelegt, in welchen Situationen Veränderungen dringend notwendig sind, um anschließend systematisch Lösungsstrategien zu erarbeiten.
Das CMOP bildet häufig den Einstieg in die Therapie und ist für die Zielsetzung wichtig. Sind die aufgelisteten Ziele erreicht, wird mit CMOP erneut eine Zielsetzung festgelegt oder die Therapie beendet.

 

Sensorische Integrationstherapie

Die Sensorische Integrationstherapie ist ein Behandlungskonzept zur Verbesserung der Wahrnehmungsverarbeitung. Durch verschiedene Sinnessysteme nehmen wir unseren Körper und unsere Umgebung wahr. Nur wenn sie sich im „Gleichgewicht“ befinden, können wir Menschen gut „funktionieren“ und unseren Alltag mit seinen Herausforderungen bewältigen.


Der Tastsinn registriert ganz leichte Berührungen an der Körperoberfläche, Berührungen der Haut, der Haare (wo bin ich berührt worden, was hat mich berührt?).
Über einen gut funktionierenden Tastsinn ist es uns möglich zu erkennen, ob ein Gegenstand rau, glatt, weich, sandig, warm, kalt oder z.B. matschig ist. Berührungen bekommen eine Bedeutung für uns, können angenehm, unangenehm, beruhigend ... sein.

 

Die Tiefensensibilität registriert alle Bewegungen und Stellungen unserer Gelenke sowie die Spannung unserer Muskeln. Man spricht auch vom Stellungssinn, Bewegungssinn und Kraftsinn.
Über eine gut funktionierende Tiefensensibilität wissen wir "automatisch", wie hoch wir unsere Füße beim Treppensteigen heben müssen, wir können uns ohne hinzusehen die Schuhe zubinden und wir wissen, wie unterschiedlich unser Krafteinsatz beim Faden einfädeln, beim Anheben eines Tetrapacks oder beim Tauziehen sein muss.


 

Das Gleichgewichtsorgan sitzt im Innenohr und registriert alle Bewegungen des Kopfes, alle Bewegungsrichtungen (fahre ich Aufzug, drehe ich mich, stehe ich gerade auf dem Kopf?). Außerdem nimmt es die Geschwindigkeit oder die Veränderung von Bewegungen wahr (renne ich gerade schnell, bremse ich gerade, falle ich gerade?).
Über ein gut funktionierendes Gleichgewichtssystem können wir gut balancieren, weil wir gut merken, wann wir aus unserer Mitte geraten. Wir können uns gut und rasch abstützen wenn wir fallen, können Gefahren, die mit Höhe oder Geschwindigkeit in Zusammenhang stehen, gut einschätzen.
​Zusätzlich zur Wahrnehmung unseres Körpers nehmen wir über das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen unsere Umwelt wahr.
​Sensorische Integrationstherapie beruht auf der Tatsache, dass unser Gehirn alle Sinneseindrücke ordnet und verarbeitet. Durch diese Leistung werden Gedanken sowie brauchbare Körper- und Gefühlsreaktionen erzeugt.
Defizite können in einem oder in mehreren Sinnesbereichen auftreten, unterschiedlich stark ausgeprägt sein und zu Schwierigkeiten in Motorik, Aufmerksamkeit und Verhalten führen. In der Therapie werden den Kindern über spielerische, klar strukturierte Aktivitäten die Sinnesreize angeboten, die zur Regulierung ihrer Wahrnehmungsverarbeitung notwendig sind.

 

Summationstechnik nach Wilbarger

Die Summationstechnik nach Patricia Wilbarger ist ein Therapieprogramm zur Regulierung der Körperwahrnehmung über starke tiefensensible Reize. Das Programm wird über einen Zeitraum von 10 Tagen durch die Eltern oder andere enge Bezugspersonen des Kindes durchgeführt. Diese werden durch uns Therapeuten intensiv in der Durchführung angeleitet.

Bewährt hat sich die Durchführung der Summationstechnik v.a. bei Kindern mit Überempfindlichkeiten in verschiedensten Sinneskanälen, v.a. bei Überempfindlichkeiten des Tastsinnes, aber auch bei Gleichgewichtsüberempfindlichkeit oder starker Geräuschempfindlichkeit. Der Grund des Therapieerfolges liegt in der stark regulierenden Wirkung der Tiefensensibilität auf die übrigen Sinne.
Weiterhin eignet sich das Programm zur Förderung von Kindern mit Defiziten in der Tiefensensibilität, da gerade dieser Sinn durch das Programm massiv angesprochen wird.